top of page
Writer's pictureElfie Rosner

SAG JA ZUM NEIN

Updated: Aug 6, 2020



Ein schönes, sattes JA fühlt sich wunderbar an! Es gibt mir das Gefühl: Ich bin ein guter Mensch, ich bin für andere da, unterstütze und helfe. Ein NEIN hingegen ist irgendwie unangenehm, das sagt man nicht. Es fühlt sich ablehnend, ungezogen, egoistisch an – also ein Pfui-Wort? Naja, um ganz ehrlich zu sein, finde ich es oft erleichternd und kräftigend. Es erzeugt in mir eine vitale, aufrechte Körperspannung mit der Botschaft: Ich steh zu mir, zu dem was ich leisten kann und will – und kann frei durchatmen!

Es ist wenige Monate her, als ich von heute auf morgen von Schwindelanfällen, Bluthochdruck und abruptem Leistungsabfall geplagt war. Ein Schnell-Scan meines Lebens ergab: Es ist doch alles in Ordnung!  Beziehung, Familie, Arbeit, Gesundheit, Finanzen! Was war also zu kurz gekommen, was war zuviel? Es galt zu erkennen, dass das, was ich anderen immer wieder predige, auch mir passiert ist: mir ist die Puste ausgegangen ist vor lauter Ja-Sagen und Pflichtbewusstsein!!

Was macht das NEIN sagen eigentlich so schwer? Die häufigsten Gründe, die ich erfragt habe und die sich in der Literatur bestätigt findet:  

  • Ich fühle mich schuldig, wenn ich nein sage und will andere nicht verletzen

  • Ich will meine Karriere und Aufstiegschancen nicht gefährden

  • Ich möchte den Auftrag nicht verlieren

  • Ich fürchte Vergeltungsmaßnahmen

  • Ich möchte anerkannt sein und zeigen, was zu geben im Stande bin

In seinem Buch „Nein sagen und trotzdem erfolgreich verhandeln“ gibt uns William Ury drei einfache Tipps, wie man sich zum guten Nein-Sagen hinarbeiten kann:

Wie geht gutes NEIN-Sagen?

  • Die 5 Sekunden Regel: Überlege 5 Sekunden bevor du dich entscheidest, Ja zu sagen. Es spricht auch nichts dagegen, auf ein Ersuch zu antworten: Ich überleg es mir.

  • Selbstbeobachtung: Schau dir selber über die Schulter. War diese Zusage jetzt ehrlich? Ist sie mir auf Dauer zuträglich? Wann ist eine Abgrenzung vom Ja angesagt?

  • Das Positives Nein, wie es William Ury formuliert, folgt der Regel:

JA !   –>       NEIN    –>    JA ?

Damit meint er: JA! Sag Ja zu dir selbst und respektiere das, was dir selbst wichtig ist. Formuliere deine klare Absage:  NEIN „Ich werde das in Zukunft nicht mehr machen“. Mit dem zweiten JA? respektiere ich die andere Person und fördere unsere Beziehung. „Ich weiß, dass dir die Sache wichtig ist. Setzen wir uns in Ruhe zusammen und lass uns eine gute Lösung für das Thema finden.“ Der Schlüssel zum Positiven Nein liegt im Respekt – vor sich selbst und vor dem Anderen. Ich selbst bin wieder in einer guten Balance und habe ein gesundes Maß für meine JAs und NEINs gefunden. Am meisten hatte ich jedoch damit zu tun, einige meiner inneren Ansprüche zu bändigen. Es war ein gehöriges Maß an Selbstbeobachtung und - disziplin nötig. Zudem schenke ich meinem inneren Gesundheitsapostel viel früher Gehör, wenn er nach einem Bremsmanöver schreit.



„Ein NEIN aus tiefstem Herzen ist besser und größer als ein JA, mit dem man gefallen oder – noch schlimmer – Ärger vermeiden will.“ Mahatma Gandi



35 views0 comments

Recent Posts

See All

Comments


bottom of page